Lichtbasierte Unkrautbekämpfung: LZH auf der Agritechnica 2025
Vom 9. bis 15. November 2025 präsentiert das LZH ein speziell entwickeltes Lasermodul, das Unkraut gezielt thermisch und ohne den Einsatz chemischer Mittel bekämpft. Das Exponat wird als Laserwerkzeug des autonom fahrenden Feldroboters LERO3 des Industriepartners Nature Robots GmbH vorgestellt.
Präzision und Nachhaltigkeit im Fokus
Das Lasermodul des LZH nutzt eine Kombination von Künstlicher Intelligenz (KI) und Lasertechnologie, um Unkraut punktgenau zu bekämpfen, ohne den Boden oder umliegende Pflanzen zu schädigen. Diese Methode ermöglicht nicht nur eine präzise Unkrautbeseitigung, sondern reduziert auch den Einsatz von Herbiziden und damit die Belastung für die Umwelt. Gemeinsam mit Nature Robots wurde das Modul in einen autonom fahrenden Feldroboter integriert, der in der Praxis flexibel einsetzbar ist. Die Erkennung der Unkrautpflanzen durch die KI wurde für dieses Modul vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelt. Das Zusammenspiel aus Kamera, KI und Laser können Besucherinnen und Besucher am Stand erleben. Entstanden ist das Modul im Verbundprojekt LALWeco, das vom BMFTR gefördert wird.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des LZH entwickeln plattformübergreifend Laser-basierte Lösungen zur Unkrautbekämpfung und die dafür notwendige KI selbst. Dabei beschäftigt sich das LZH besonders mit Fragen der Lasertechnik und Prozessentwicklung und adressiert aktuelle Herausforderungen aus der Praxis, wie etwa die Bekämpfung von Wurzelunkräutern im Grünland (Projekt GROW, gefördert durch EIPAgri) und Ackerbau (Projekt STRALAMENSU, gefördert vom BMLEH). Bei einzelnen Kulturen wie der Zwiebel (Projekt ERNTE gefördert durch EIPAgri) arbeitet das LZH direkt mit Landwirten an der Umsetzung in der betrieblichen Praxis. Das Prinzip der selektiven und präzisen thermischen Schädigung lässt sich außerdem auch auf Schädlinge, wie Fluginsekten übertragen. Auch zum Einsatz der Lasertechnologie im Unterglasgemüseanbau (Projekt LichtFalle:Praxis gefödert durch EIPAgri) und im Freiland zur Bekämpfung des Maiszünslers (Projekt LuMoS, gefördert vom BMLEH) stehen Expertinnen und Experten vom LZH für einen fachlichen Austausch zur Verfügung.
Gemeinschaft und Innovation: Agrotech Valley auf der Agritechnica
Das Team des LZH zeigt weiterhin, welche neue Möglichkeiten die Additive Fertigung in der Landwirtschaft bieten kann. Auf dem Stand wird zum Beispiel eine neu entwickelte Säkufe zum gleichmäßigen Ausbringen von Saatgut zu sehen sein.
Das LZH ist Teil des Netzwerks des Agrotech Valley Forum e.V., das auf der Agritechnica innovative Technologien und Forschungsprojekte rund um Smart Farming, Künstliche Intelligenz und nachhaltige Agrartechnologien präsentiert.
Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Als unabhängiges gemeinnütziges Forschungsinstitut steht das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) für innovative Forschung, Entwicklung und Beratung. Das durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung geförderte LZH widmet sich der selbstlosen Förderung der angewandten Forschung auf dem Gebiet der Photonik und Lasertechnologie. 1986 gegründet arbeiten inzwischen fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am LZH.
Das LZH bietet mit seinen Anwendungen der smarten Photonik Lösungen zu gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen. Dabei arbeiten Naturwissenschaftler:innen und Ingenieur:innen interdisziplinär zusammen entlang der Prozesskette: von der Komponentenentwicklung für spezifische Lasersysteme oder für Quantentechnologien bis hin zu Prozessentwicklungen für die unterschiedlichsten Laseranwendungen, zum Beispiel für die Medizin- und Agrartechnik oder für den Leichtbau im Automobilsektor. 18 erfolgreiche Ausgründungen sind bis heute aus dem LZH hervorgegangen. Das LZH schafft so einen starken Transfer zwischen grundlagenorientierter Wissenschaft, anwendungsnaher Forschung und Industrie – und nutzt Licht für Innovation.