Meilenstein in der Physik: Gravitationswellen mit Lasersystem vom LZH detektiert

12.02.2016
Pressemitteilung

Ein internationales Team aus Forschern der LIGO Scientific Collaboration (LSC), des Albert-Einstein-Instituts (AEI) Hannover und vielen weiteren Institutionen beweist nach 100 Jahren Albert Einsteins Theorie der Allgemeinen Relativität: Es ist ihnen gelungen, das Verschmelzen zweier schwarzer Löcher aufzuzeichnen. Die dabei entstandene Gravitationswelle wurde bereits im September 2015 gemessen; gestern wurde die Auswertung der Daten in den Physical Review Letters veröffentlicht und der Weltpresse vorgestellt.

Mehr als zehn Jahre hatten das AEI und das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) an den Lasersystemen für die Gravitationswellendetektoren LIGO (Laser Interferometer Gravitational Wave Observatory) geforscht und entwickelt. Die Laser der LIGO-Detektoren wurden gemeinsam von LZH, AEI und einer Ausgründung des LZH, der Firma neoLASE, erbaut und als fertige Systeme in den Observatorien in den USA installiert.

Die nun detektierte Gravitationswelle wurde mit dem Modell Enhanced LIGO (eLIGO) erfasst. Die inzwischen in Betrieb genommenen Advanced LIGO (aLIGO) Systeme sind im Vergleich zu den vorangegangenen Lasern um einen Faktor fünf leistungsfähiger. Unter diesen Voraussetzungen ist das Potential zur Detektion weiterer Gravitationswellen deutlich gestiegen. Mit diesem hochtechnologischen Messinstrument wurde eine zuverlässige Grundlage für die künftige Forschung in der Gravitationsphysik in Hannover und weltweit gelegt.

Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen:

AEI Pressemitteilung: Gravitationswellen 100 Jahre nach Einsteins Vorhersage entdeckt (Deutsch)
AEI press release: Gravitational Waves Detected 100 Years After Einstein's Prediction (Englisch)
LIGO press release: Scientists to provide update on the search for gravitational waves (Englisch)

Weitere Informationen zum aLIGO-Projekt am LZH:

Pressemitteilung: Weiterer Hochleistungslaser für die Wellenjäger vom 05.04.2012