Wirtschaftsminister Olaf Lies besucht das LZH

31.03.2016
News

Ob Metallbauteile aus dem 3D-Drucker, Hochleistungslaserbearbeitung von CFK oder Laserschneiden unter Wasser – das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) forscht in vielen Bereichen, entwickelt und implementiert die Technologien von morgen. Davon konnte sich auch der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies bei seinem Besuch des Instituts überzeugen.

Als Minister Olaf Lies Anfang März gemeinsam mit dem Innovationskreis Automobilzulieferer am LZH war, sprach er über die Notwendigkeit, die Verzahnung zwischen Industrie und Forschungsinstituten permanent zu verbessern. Die Politik müsse den Rahmen schaffen, damit die Industrie wachsen könne. Doch dazu benötige es außerdem Innovation durch Forschung. Jetzt besuchte er mit Hartmut Schaper, dem Leiter des Referats für Industrie- und Technologiepolitik, erneut das Institut, um sich ausführlich über die neuesten Forschungsprojekte zu informieren.

Nach der Vorstellung ausgewählter Projekte durch den Geschäftsführer Dr. Dietmar Kracht, konnten sich die Gäste bei einem Besuch der Labore selbst von einigen am LZH entwickelten Technologien überzeugen, wie zum Beispiel:

Bauteile durch additive Fertigung
Das selektive Laserstrahlschmelzen ermöglicht es, kleinste Strukturen, komplexe Bauteile oder individuelle Implantate im 3D-Drucker zu generieren. Der Einsatz dieser Technik ist bereits verbreitet, doch Anforderungen wie eine hohe Bauteilauflösung oder die Verarbeitung von Sonderwerkstoffen bedürfen besonderer Expertise. Das LZH entwickelt Prozesse für belastungsangepasste Bauteile und für die Verarbeitung neuer Materialien, wie etwa Magnesium.

Hochleistungslaserbearbeitung von CFK
Die dreidimensionale, automatisierte Bearbeitung von kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) ist grundlegend für den Einzug dieses Leichtbaumaterials in die Serienproduktion. Das vom LZH entwickelte Laserdurchstrahlschweißen hat hier viele Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Technologien: Der Laser erlaubt eine hochpräzise sowie reproduzierbare Bearbeitung. Da diese berührungslos ist, können selbst komplexe und empfindliche Strukturen bearbeitet und erstellt werden.

Laserschneiden unter Wasser
Arbeiten unter Wasser sind oft zeitintensiv und für die Taucher körperlich sehr belastend. Bislang wird hier hauptsächlich das Lichtbogen-Sauerstoffschneiden eingesetzt. Allerdings benötigt der Taucher dabei einen ganzen Arbeitstag, um 20 Meter Material zu durchtrennen. Das LZH entwickelt ein automatisiertes laserbasiertes Schneidverfahren für Spundwände, mit dem sich die Bearbeitungsgeschwindigkeit um das Siebenfache erhöhen lässt. Mit diesem Prozess wird die Metallbearbeitung unter Wasser günstiger, effizienter und weniger belastend für die Taucher.

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bräuchten Forschungsinstitute wie das LZH, meinte Olaf Lies. Während große Unternehmen die Technologien, die sie auf den Markt brächten, großteils selbst entwickeln, sei für KMU die industrienahe Forschung ein Garant für Innovationen. Nur dadurch sei Wachstum und damit die Sicherung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen in Niedersachsen möglich.