Laser statt Hormone: Neue Methode zur Wurzelbildung bei Pflanzenstecklingen

LaserRoots
05 August 2025
News

Wissenschaftler:innen am LZH untersuchen, wie eine Laserbehandlung die Wurzelbildung bei Pflanzenstecklingen verbessern könnte. Die Technologie wäre eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Wuchshormonen und würde Pflanzen widerstandsfähiger gegen Hitze und Trockenheit machen.

Die vegetative Vermehrung von Pflanzen über Stecklinge ist in der Gartenbaubranche weit verbreitet. Bisher wurden dabei häufig synthetische Wuchshormone (Auxine) eingesetzt, um die Wurzelbildung anzuregen. Erste Versuche zeigten nun: Gezielte Laserbehandlungen könnten diese chemischen Hilfsmittel überflüssig machen.

Die Wissenschaftler bauen auf früheren Erkenntnissen auf, bei denen Rosen nach einer Laserbehandlung eine verbesserte Wurzelbildung zeigten. Die Arbeitshypothese: Diese Methode lässt sich auch auf andere Pflanzenarten übertragen und könnte in automatisierter Form die Effizienz der Stecklingsvermehrung deutlich steigern.

Nachhaltige Alternative für biologischen Anbau

Besonders für biologisch arbeitende Betriebe bietet das Verfahren große Vorteile. Dort sind synthetische Wuchshormone wie Auxine entweder umstritten oder gänzlich verboten. Die bisherigen Versuche mit Rosen zeigen vielversprechende Ergebnisse: Die Laserapplikationen führten besonders bei unbehandelten Stecklingen zu deutlichen Verbesserungen der Bewurzelung.

Die Laserbehandlung von Pflanzenstecklingen könnte nicht nur den Ressourceneinsatz in der Pflanzenvermehrung reduzieren, sondern auch widerstandsfähigere Pflanzen hervorbringen. Mit einer optimierten Wurzelbildung könnten diese besser mit Wasser- und Hitzestress umgehen – ein wichtiger Vorteil angesichts zunehmend schwieriger Umweltbedingungen. Sollte sich das Verfahren bewähren, könnte es einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Pflanzenproduktion leisten. 

Im Projekt LaserRoots soll diese Methode für weitere Pflanzenarten analysiert und in der Praxis demonstriert werden. Ziel ist es, eine nachhaltige Alternative zum Einsatz von Phytohormonen zu etablieren. Das LZH arbeitet zusammen mit der Leibniz Universität Hannover, der Hochschule Osnabrück sowie den Unternehmen LIMA Photonics GmbH, HAIP Solutions GmbH, LODDAR-UNTERLAGEN GmbH, Schröder Rhododendron GmbH &Co. KG sowie dem Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.