Produktpiraterie: Glas fälschungssicher markieren

27.10.2017
Pressemitteilung

Seit Jahren steigt die Zahl nachgemachter Produkte in allen Bereichen an. Neben wirtschaftlichen Schäden im Milliardenbereich können, wenn es um Medikamente geht, auch Menschenleben in Gefahr geraten. Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) arbeitet deshalb an einem flexiblen Markier- und Identifikationsverfahren, um unter anderem hochwertige Medikamente in Glasampullen fälschungssicher zu machen.

Mit einem robusten und industriell etablierten Markierlaser sollen Produkte schon während des Verpackungsprozesses sekundenschnell und individuell mit einem eineindeutigen Echtheitszertifikat versehen werden. So die Vision des Projekts GLaSIDeE. Dafür arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des LZH an Verfahren, mit denen sich gerade und gebogene Glasflächen fälschungssicher markieren lassen.

Eineindeutige Fingerabdrücke
Beim Lasermarkierverfahren wird ein dekorativer Schriftzug, eine Nummer oder ein zweidimensionaler Barcode direkt in das Glas gebrannt. Die Markierungen sind dabei nur wenige Nanometer tief. Der Vorteil ist dabei die Flexibilität: Ohne großen Aufwand und zusätzliche Kosten kann jedes Teil individuell markiert werden, etwa mit einer fortlaufenden Seriennummer.

Bisher ist jedoch keine eineindeutige Identifizierung auf Glas möglich. Im Projekt soll deshalb ein spezielles Verfahren entwickelt werden, mit dem jedes Teil einen individuellen Fingerabdruck bekommt. Für die unsichtbaren Markierungen entwickelt das LZH außerdem ein Ausleseverfahren. Zusammen wollen sie eine weit über konventionelle Verfahren hinausgehende Fälschungssicherheit erreichen.

Das Projekt „Glasmarkierung mit Laser als Sicherheits-, Identifikations- und Design-Element“ (GLaSIDeE) wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand.

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