T. Landes
M. Franke
T. G. Seiler
D. Heinemann
T. Ripken

Tiefenabhängige korneale UV-Transmission nach Applikation von Riboflavinlösungen mit Konzentrationen zwischen 0.1 bis 0.5\%

117. DOG-Kongress
26.-29. September
Berlin
2019
Type: Konferenzbeitrag
Abstract
Fragestellung: Beim kornealen Crosslinking (CXL) kann die applizierte UV-Strahlung phototoxisch gegenüber Endothelzellen und weiter posterioren Strukturen wirken. In dieser Arbeit soll das verfügbare intrakorneale UV-Licht in Abhängigkeit der Tiefe bei verschieden applizierten Riboflavin-Konzentrationen von 0.1 \% bis 0.5 \% Riboflavin untersucht werden. Methodik: Es wurden 50 abradierte Schweinehornhäute in 5 Gruppen unterteilt und für 30 Minuten mit einer 15 \% T-500 Dextranlösung mit 0.1 \% Riboflavin (Gruppe 1), 0.2 \% Riboflavin (Gruppe 2), 0.3 \% Riboflavin (Gruppe 3), 0.4 \% Riboflavin (Gruppe 4) und 0.5 \% Riboflavin (Gruppe 5) behandelt. Nach der Einwirkung wurden mittels eines Zwei-Photonen-Mikroskops die relativen intrastromalen Riboflavin-Fluoreszenzgradienten gemessen. Um die absolute Riboflavin-Konzentration zu bestimmen wurden die Hornhäute mit der entsprechenden Riboflavinlösung aufgesättigt und erneut vermessen. Mit den gemessenen intrastromalen Riboflavingradienten und dem bekannten Extinktionskoeffizienten von Riboflavin in kornealem Gewebe wurde die UV-Verfügbarkeit bei 365 nm als Funktion der Tiefe sowie der Diffusionskoeffizient für alle fünf Gruppen berechnet. Ergebnisse: Eine Reduktion der Ausgangsintensität des UV-Lichts um 80\% ist in einer Tiefe von 300 µm für 0.1 \% Riboflavin, 140 µm für 0.2 \% Riboflavin, 70 µm für 0.3 \% Riboflavin, 30 µm für 0.4 \% Riboflavin und 10 µm für 0.5 \% Riboflavin erreicht. Die gemessenen Diffusionskoeffizienten der einzelnen Riboflavin-Lösungen zeigten keine signifikanten Unterschiede (p > 0.05). Schlussfolgerungen: Die intrakorneale UV-Transmission sinkt mit höher konzentrierten Riboflavin-Lösungen substantiell ab, was eine Grundlage für CXL-Protokolle bei dünnen Hornhäuten darstellen könnte. Riboflavinlösungen über 0.3\% sind nicht zu empfehlen, da lediglich eine sehr oberflächliche Versteifung zu erwarten ist.