S. Kaierle
A. Baumgärtle
M. Gieseke
J. Walter
M. Hustedt

Additive Fertigung, aber sicher – Aktueller Stand der Arbeitssicherheit bei der additiven Fertigung

Proc. Rapid.Tech Conference
173-184
2017
Type: Zeitschriftenaufsatz (non-reviewed)
Abstract
Additive Fertigungsverfahren gewinnen im industriellen Umfeld zunehmend an Bedeutung. Aufgrund des Wandels zur Industrie 4.0, des Wunsches nach komplexen, individualisierten Bauteilen und aktueller Trends werden vermehrt Anlagen vom Desktop-3D-Drucker bis hin zu kompletten additiven Fertigungszentren in den Betrieben installiert. Diese Systeme verarbeiten Polymerdrähte, sogenannte Filamente, polymere Harze sowie metallische, polymere, keramische oder mineralische Pulverwerkstoffe zu 3D-Bauteilen, eventuell unter Zuhilfenahme spezieller Binder. Das in der Praxis von diesen Verfahren und Werkstoffen ausgehende Gefährdungspotenzial ist teilweise unbekannt. Tatsächlich existieren nur begrenzte Informationen in Bezug auf die Arbeitssicherheit in der Produktion. Die Anlagenbetreiber tragen die Verantwortung für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und müssen daher selbst-ständig die fehlenden Daten zur Ermittlung des Gefährdungspotenzials infolge der Freisetzung von Gefahrstoffen generieren. Um dieses Defizit zu überwinden, werden von der BAuA mit Unterstützung des LZH aktuell In-formationen erarbeitet, die den Betreibern zur Verfügung gestellt werden sollen, um eine bessere Arbeitssicherheit zu gewährleisten. In der ersten Phase der Untersuchungen wurden Informationen über die relevanten additiven Fertigungsverfahren gesammelt und die jeweiligen Gefährdungspotenziale abgeschätzt. Zur Beschreibung des aktuellen Standes der Arbeitssicherheit wurden Betreiber additiver Fertigungsanlagen besucht und interviewt. Der vorliegende Beitrag stellt die Ergebnisse dieser ersten Phase dar und gibt einen Ausblick auf weitere geplante Untersuchungen.