ERNTE - Effiziente Ressourcennutzung für Nachhaltigen Technologieeinsatz im Erwerbszwiebelanbau

Laufzeit
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Mitglieder der Operationellen Gruppe: 

Laser Zentrum Hannover e.V. (Koordinator), Laser Zentrum Hannover e.V., Landwirtschaftsbetrieb Jens Hinrichs, Landwirtschaftsbetrieb Carsten Fricke, Landberatung e.V.

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Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln steht zunehmend in der Kritik, da er negative Auswirkungen auf die Umwelt, die Biodiversität und die Gesundheit haben kann. Im Zuge der Biologisierung der Landwirtschaft und strengerer gesetzlicher Vorgaben, beispielsweise durch die EU, wächst der Druck, den Einsatz solcher Mittel deutlich zu reduzieren (BMEL 2023, EK 2022). Hinzu kommt noch die anzunehmende Zunahme an Resistenzentwicklungen einiger Wirkstoffe. Gleichzeitig besteht die Notwendigkeit, die Wirtschaftlichkeit der Produktion aufrechtzuerhalten, was die Suche nach alternativen Anbau- und Pflanzenschutzstrategien erfordert.

Ein Laser Weeder könnte eine Schlüsselrolle bei der Unkrautbekämpfung spielen, indem er Unkraut gezielt und ohne den Einsatz von Chemikalien zerstört und damit eine präzise und umweltfreundliche Alternative zum chemischen Pflanzenschutz bietet. Zudem kann durch Anpassung von Fruchtfolge und Anbautechniken Abhilfe geschaffen werden. Eine diversifizierte Fruchtfolge und die Integration von Zwischenfrüchten können dazu beitragen, das Unkrautwachstum zu unterdrücken und die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern.

Im Rahmen des Projekts wird eine innovative Kombination aus Lasertechnologie und neuen Anbausystemen zur Unkrautregulierung in der Zwiebelproduktion erprobt. Die Lasertechnologie ermöglicht eine präzise und chemiefreie Unkrautbekämpfung direkt in der Zwiebelreihe, wobei Unkräuter gezielt entfernt werden, ohne die Zwiebelpflanzen zu beschädigen. Ergänzend dazu wird das traditionelle Anbausystem durch drei neue Strategien ersetzt, die Doppelreihen auf 2-Meter-Beeten nutzen. Bei jeder dieser Strategien werden unterschiedlichen Maßnahmen zur Unkrautregulierung kombiniert: In der Doppelreihe kommt jeweils der Laser zum Einsatz, während in den Zwischenreihen eine Bandspritze, eine mechanische Hacke oder eine In-Row-Bepflanzung mit Roggen (auch Intercropping genannt) getestet wird. Letztere soll zusätzlich vor Wind- und Bodenerosion schützen und unterdrückt das Unkrautwachstum. Zusammengefasst werden drei Bekämpfungsstrategien mit dem betriebsüblichen Standardverfahren verglichen und bewertet. 

Ziel ist es, durch diese innovativen Ansätze den chemiefreien Zwiebelanbau zu ermöglichen und gleichzeitig den Anbau an klimatische Herausforderungen anzupassen. Für den Einsatz der Lasertechnologie dient ein vorhandener Schlepper mit automatischer Spurführung als Trägerfahrzeug. Dies ermöglicht einen reibungslosen und effizienten Betrieb der Technologie im Feld. 

Das Laser Zentrum Hannover e.V. ist Projektteilnehmer der Operationellen Gruppe „ERNTE“ der Europäischen Innovationspartnerschaft Agri (EIP Agri). Die Förderung unterstützt kooperative Innovationsprojekte, die Impulse für eine wettbewerbsfähige, nachhaltige und tiergerechte Agrar- und Ernährungswirtschaft setzen. Ziel ist die Förderung von Innovationen und die Verbesserung des Wissensaustausches zwischen Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis.

Weitere Informationen finden sich auch unter https://projekte.eip-nds.de/nachhaltige-pflanzenproduktion/ernte-alternative-strategien-der-beikrautbekaempfung-im-zwiebelanbau/

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